Die Stadt der träumenden Bücher

Die Stadt der träumenden Bücher

Walter Moers

Language: German

Pages: 635

ISBN: 3492045499

Format: PDF / Kindle (mobi) / ePub


Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, womit sich Walter Moers, Schöpfer von ”Das kleine Arschloch” und ”Käpt’n Blaubär” in seiner knapp bemessenen Freizeit beschäftigt: Er übersetzt zamonische Literatur ins Deutsche. Soeben erschienen ist Die Stadt der Träumenden Bücher, ein autobiographisches Werk des legendären Hildegunst von Mythenmetz, dessen ”Mythenmetzsche Abschweifung” bereits in Ensel und Krete viele Leser an den Rand des Wahnsinns getrieben hat -- und darüber hinaus.

Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem ”Dichtpaten” ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.

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Sie  meine  unsensible  Frage!  Mein  aufrichtiges Beileid. Der Mann war ein Genie.«  »Danke. Er selber hätte das nicht von sich behauptet.«  »Das macht ihn um so bedeutender. Wenn man ein solches Poten‐ tial  hat,  wie  Vom  Gartengenuß  ahnen  läßt,  und  sich  dann  doch  auf  dieses eine Buch beschränkt ‐ das ist wahre Größe.«  Ich  wünschte,  Danzelot  hätte  diese  Worte  zu  Lebzeiten  vernom‐ men. Mir kamen schon wieder die Tränen.  »Aber  setzen  Sie  sich  doch!  Wenn  Sie  den  langen.

Anfang an von seinen Kollegen, daß er eines wählte, das so wenig  martialisch klang.  Eigentlich hieß er Taron Trekko. Und er war nur ein vagabundie‐ render  Hundling,  den  es  auf  seinen  Wanderungen  zufällig  in  die  Stadt der Träumenden Bücher verschlagen hatte. Ja, er hatte damals  nicht  einmal  die  geringste  Ahnung  von  Literatur.  Wie  die  meisten  Hundlinge  verfügte  Trekko  allerdings  über  ein  kolossales  Gedäch‐.

Opferungen  sind  völliger  Quatsch.  Das  waren  Kinder,  die  mit  Buchstaben  und  Druckerschwärze  spielten.  Wenn  ich  mir  dagegen unseren modernen Literaturbetrieb ansehe ...«, Smeik ver‐ drehte die Augen.  Ich nickte zustimmend.  »Wenn Sie mich fragen«, sagte er, »leben wir eher heute als damals  im Dunklen Zeitalter.«  »Damals  gab  es  jedenfalls  noch  keine  gedungenen  Kritiker«,  ant‐ wortete ich.  »Genau!«  rief  Smeik.  »Ich  glaube,  wir  beide  sprechen  die  gleiche.

Be‐ wohner  jener  Stadt  kursieren.  Nein,  aber  es  war  nun  mal  eine  be‐ kannte  Tatsache,  daß  sie  aufgrund  des  Klimas  ihrer  Heimat  in  überdurchschnittlichem  Maße  zu  Melancholie  neigten,  eine  An‐ sammlung depressiver Zeitgenossen mit tiefverankerter Todessehn‐ sucht.  Man  sagte  ihnen  sogar  kriminelle  Machenschaften  nach,  Strandpiraterie und solche Sachen. Von denen hatte man nun wirk‐ lich kein flottes Ständchen zu erwarten.

Optometrische  Rondo!«  keuchte  der  Zwerg  neben  mir.  »Sie  spielen Mumenstädter Augenarztmusik.«  Erstaunlicherweise wußte ich auch dies, obwohl ich nie zuvor et‐ was  von  Mumenstädter  Augenarztmusik  gehört  hatte.  Ja, plötzlich  war  ich  Experte  für  diese  abseitige  Musikrichtung,  ich  wußte  alles  über sie. Zum Beispiel, daß die Mumenstädter Augenärzte eine Me‐ thode zur Diagnose entwickelt hatten, bei der das Augeninnere mit  einem  Kaleidoskopkristall,  wie  er  im  Inneren.

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